Integrative Therapie und Begleitung für Menschen mit schweren Störungen
In der Beratungsarbeit mit schwer psychisch kranken Menschen, denen ich in der Arbeit im Sozialpsychiatrischen Dienst häufig begegnete, waren die gestalttherapeutischen Ansätze nur begrenzt anwendbar, da hier Erfahrungen und spezielle theoretische Ansätze oder Erklärungsmodelle fehlen. Auch die grundlegende Ablehnung von klassischer Diagnostik macht die Arbeit nicht einfacher.
Ich wurde hellhörig, als ich von den Ansätzen von Jacqui L. Schiff einer Schülerin von Eric Berne, dem Begründer der Transaktionsanalyse, und ihren Mitarbeitern hörte, die eine tiefenpsychologische Methode im Umgang mit Menschen mit schweren psychischen Störungen entwickelt hatten (Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Borderline…).
Diese Methode eröffnet die Möglichkeit, neben vererbten und biologischen Faktoren, auch die Lebensgeschichte der Betroffenen in die Therapie oder Begleitung mit einzubeziehen. Im Rahmen dieser „Cathexistherapie“ oder „Neubeelterung“ wurden Methoden entwickelt, die in verschiedenen Wohngemeinschaften und Kliniken äußerst erfolgreich eingesetzt wurden.
Das Besondere an der „Neubeelterung“ ist, dass hier auch die früheste Kindheit in die Betrachtung und therapeutische Arbeit miteinbezogen wird und so ganz fundamentale Fähigkeiten nachgelernt und Konflikte gelöst werden können.
Neben der intensiven therapeutischen Arbeit, die zum Teil ohne Psychopharmaka durchgeführt wurde, haben sich weitere Arbeitsformen entwickelt, die auch andere methodische Ansätze (Transaktionsanalyse, systemische Ansätze, körperorientierte Methoden…) integrieren.
Während die ursprüngliche Arbeit nur stationär durchgeführt werden kann, haben sich auch ambulante Arbeitsformen entwickelt.
Ich hatte das Glück, in dieser Methode von Ravi Welch, einem der Pioniere dieser Arbeitsform ausgebildet und begleitet zu werden.